Hier eine Auswahl möglicher Themen unserer Rundfahrt. Unsere ReferentInnen setzen unterschiedliche Schwerpunkte.
KAFFEEGanz in der Nähe der ehemaligen Kaffeebörse befindet sich in der Hafencity die Verwaltung des weltweit größten Rohkaffeehändlers, der Neumann-Gruppe. Dank des enormen Kaffeedursts in Deutschland ist das Geschäft mit den Bohnen für sie sehr profitabel. Am schöngelegenen Firmensitz wird aber nicht deutlich, wie die Geschäftspraktiken in Übersee sind: Der Konzern versucht, den Jahrzehnte andauernden Preisdruck durch eigene Plantagen, z.B. in Uganda, aufrechtzuerhalten. Für die Anpflanzungen werden mit Hilfe des Militärs Bauern gewaltsam vertrieben. |
|
TEPPICHEHinter den dicken
Backsteinmauern der Speicherstadt ist das größte Orientteppichlager der
Welt verborgen. Man nennt diese handgeknüpften Waren noch
Perserteppiche, auch wenn sie mittlerweile eher aus Indien oder
Pakistan kommen. |
|
ROSTLAUBEN FÜR AFRIKADie unzählig vielen PKW, die am Kai auf ihre Verladung für den Transport nach Westafrika warten, sehen nur von weitem noch ganz brauchbar aus. Viele dieser Karossen würden keine Chance haben, in Europa ihre Zulassung zu behalten, denn sie sind reif für die Schrottpresse. In Afrika aber lässt sich mit diesem Wohlstandsmüll noch kräftig verdienen - zu Lasten der dortigen Umwelt und Verkehrssicherheit. |
|
BANANENTrotz ihrer langen Reise über den großen Teich sind Bananen im Vergleich zu heimischen Äpfeln billig und beliebt. Ihre Herkunftsländer in Mittelamerika werden gelegentlich als „Bananenrepubliken“ bezeichnet Dieser abfällige Begriff verschweigt die Abhängigkeit dieser Länder und die bittere, vergiftete Geschichte des Bananenanbaus. |
|
BILLIGFLAGGENAuffällig ist, wie viele Schiffe hier im Hafen am Heck die Stadt Nassau als ihren Heimathafen anzeigen. Nassau ist die Hauptstadt der Bahamas. Die Reeder haben mit spitzem Bleistift errechnet, dass sie durch das Ausflaggen eine Menge Geld sparen. Das geht allerdings auf Kosten der Seeleute und der Sicherheit auf See. |
|
FLÜCHTLINGEDie Zahlen der Menschen, die sich als Blinde Passagiere auf Seeschiffen versteckt auf den Weg nach Norden machen ist aufgrund anderer Fluchtrouten stark gesunken. Auch wenn Blinde Passagiere und andere Flüchtlinge das Wort "Asyl" sagen können, haben nur wenige eine Chance, hier eine (dauerhafte) Aufnahme zu finden. Viele werden aus dem Hafen direkt wieder zu rückgeschickt, ohne dass ihr Schutzbegehren individuell geprüft wird. Insofern ist im Hamburger Hafen das ausprobiert worden, was jetzt mit dem Eu-Türkei-Deal zu einem wichtigen Baustein europäischer Abschottung geworden ist: die Abschaffung der individuellen Prüfung. |
|
SCHROTTDie Schrottberge im Hafen sind gesprenkelt. Das weist darauf hin, dass es sich um kein sortiertes, sondern mit Plastik und Lack kontaminiertes Material handelt. Früher ein Ärgernis, das man schnell loswerden wollte, ist Schrott seit Jahrzehnten ein begehrtes Handelsgut geworden. Weil es aber in Europa auch wegen der schärferen Umweltgesetzgebung teuer ist, diesen Rohstoff wieder zu Eisen zu machen, werden die Schrottberge in Teile der Welt expotiert, wo die Gesetze noch nicht so streng sind. Lange Zeit gingen große Teile nach China, nach dem Wechselt der Umweltpolitik dort geht derzeit der überwiegende Teil in die Türkei. |
Seite 1 2